20 Minuten vom 11.07.2011
von Marlene Kovacs. Für die trächtige Kuh Alfa kam jede Hilfe zu spät: Sie war mit einem Gegenstand brutal missbraucht worden und musste zwangsgeschlachtet werden. Auch ihr ungeborenes Kalb starb.
«Alfa war sehr zutraulich. Das wurde ihr zum Verhängnis», sagt Heidi Neuweiler aus Kreuzlingen, die zusammen mit ihrem Mann Albert einen Bauernhof führt. Der traurige Hintergrund: Letzte Woche wurde die trächtige Kuh (9) auf der Weide beim Seemuseum von einem Tierquäler im Genitalbereich schwer verletzt. «Der Täter hat einen Stock oder eine Eisenstange verwendet», so Neuweiler.
Eine Schauspielerin vom Seepark-Theater hatte am Mittwoch bemerkt, dass das Tier apathisch wirkte. «Weil Alfa so brav war, hätte sie in einem Stück auftreten sollen. Deshalb hatte die Schauspielerin täglich mit ihr geübt», sagt Neuweiler. Niemand wusste anfänglich, was mit Alfa los war. «Wir holten sie dann in den Stall. Bei der zweiten Untersuchung sah der Tierarzt die Verletzungen», sagt Neuweiler. Weil Alfa nicht mehr zu retten war, entschied man sich für eine Notschlachtung. Auch das Kalb, das in wenigen Wochen zur Welt kommen sollte, überlebte nicht. «Nach einem Kaiserschnitt hat es nur noch eineinhalb Tage gelebt», so Neuweiler.
Die Familie ist geschockt und hofft, dass der Täter gefasst wird. Die Polizei sucht nun eine Person, die im Zusammenhang mit der Tat stehen könnte. «Mehrere Personen haben letzten Dienstag einen Mann beobachtet, der mit einem roten Velo davonfuhr», sagt Kapo-Sprecher Ernst Vogelsanger. Dieser soll sich bei der Polizei melden.